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Turangi - Auckland 

Leider hatten wir in Turangi kein Glück mit dem Wetter und mussten schweren Herzens auf die Wanderung verzichten (Wir hatten im Gegensatz zu anderen keine Lust im Regen einen Vulkan hochzukraxeln um dann mit einer Sicht von 200 Metern im Nebel belohnt zu werden...). Zum Glück gibt es hier noch viel mehr zu unternehmen als die Tungarero Crossing. Wir machten uns daran die verschiedenen erdaktiven Gebiete zu erforschen. Die ganzen Schlamlöcher, dampfspeienden Ritzen, heissen Quellen und Geysire haben uns sehr an unsere Islandreise erinnert.

Neben den vulkanischen Faszinationen liessen wir uns in Rotorua in die Kultur der Maori (die ersten Bewohner Neuseelands) einführen. Rotorua gilt als das Zentrum der Maori. Im Art and Craft Center konnten wir die Entstehung der Schnitzereien, die ein wichtiger Bestandteil in der Maorikultur sind und die Häuser der Maori schmücken, live mitverfolgen.

Unseren nächsten Halt legten wir in Waitomo Caves ein. Dies ist ein Dorf, welches gleich heisst wie die Attraktion, welche die Daseinsberechtigung des Dorfes darstellt. Das ganze Gebiet ist von einem riesigen Höhlensystem durchzogen. Was kann man hier anderes machen als eine der vielen Höhlentouren zu buchen und sich von der Faszination der “Unterwelt” verzaubern lassen. Wir haben uns gegen die berühmte Glühwürmchen Höhle entschieden, durch welche täglich mehrere Busladungen an Menschen geschleust werden. Wir nahmen an einer 5 stündigen Abenteuertour teil. Nach einigen Trockenuebungen seilten wir uns 35 Meter durch einen teilweise sehr engen Schlund in die Höhle ab. Zu Fuss ging es ein Stück weiter in die Höhle hinein, wo wir ganz ohne Licht mittels einem Flying Fox über ein Schlucht zum Fluss gelangten, der die Höhle geformt hat. Hier überraschten unsere zwei Führer uns damit, dass sie uns (wir waren 6 Teilnehmer) heissen Tee und einen Donut zur Stärkung reichten. Mit einem Sprung in das 4 Meter tiefer liegende Wasser machten wir uns, sitzend auf einem grossen Pneureifen, paddelnd auf den Weiterweg. Nach einer Weile löschten wir alle unsere Stirnlampen und liessen uns von den vielen Glühwürmchen (auch in dieser Höhle hatte es eine Menge davon) bezaubern. Wir deponierten die Pneureifen wieder und gingen zu Fuss weiter. Nach einiger Zeit aufrechtem Gehen, was aber auch nicht immer so einfach war, da der Boden sehr uneben und durch das Wasser meistens nicht sichtbar war, kam dann der “Endspurt”. Wir mussten durch eine sehr enge Öffnung robben und gelangten so zu einem etwa 5 Meter hohen Wasserfall. Diesen mussten wir mit Klettern bezwingen. Nun mussten wir nur noch durch einen relativ schmalen Gang kriechen und schon sahen wir das Sonnenlicht durch eine Öffnung schimmern. Wir kletterten durch diese Öffnung hinaus und mussten uns zuerst wieder an die Helligkeit gewöhnen. Wir waren uns einig, es war ein einmaliges Erlebnis und wir hätten am liebsten noch viel mehr Zeit in der Höhle verbracht. Nachdem wir uns mit einer feinen Kürbissuppe gestärkt hatten gingen wir noch auf einen Walk, der uns nochmals etwas durch die Welt der Höhlen führte. Der Weg führte durch wunderschönen Regenwald und immer wieder durch natürlich geformte Tunnels.

Wir verliessen nun Waitomo Cave wieder und fuhren nach Hamilton wo wir die Mutter und den Bruder von Rob trafen. Unser Weiterweg führte uns dann weiter in den Norden. Auf der Coromandel Peninsula machten wir Halt bei der Hot Water Beach. Hier gibt es eine Stelle am Strand, an dem nur wenige cm unter dem Sand heisses Wasser hochkommt. Bei Ebbe sieht man deshalb jede Menge Leute, die sich ein Loch in den Sand graben uns so ihren eigenen Pool bauen. Wir amüsierten uns eine Weile (die Erwachsenen hatten die meiste Freude am Sändelen) und gingen dann erst einmal in das kühle Nass des Meeres. Als dann die Flut so langsam wieder kam und somit die Leute bei den Hot Pools immer weniger werden, begaben wir uns nochmals dorthin. Wir machten uns die Grabarbeiten der andern zunutze uns setzten uns in einen verlassenen Pool. Die Flut holte uns dann aber ein und so nach und nach wurde ein Pool nach dem andern vom Meer zurückerobert. Am nächsten Tag machten wir uns auf einen längeren Spaziergang zu der Cathedral Cove. Das Wasser hat hier über Jahrhunderte einen grossen Tunnel aus dem Felsen gewaschen, durch den man bei Ebbe gehen kann. Auf beiden Seiten der Cathedral Cove kann man an einem wunderschönen Strand verweilen.

Unsere nächste Aktion führte uns in die Höhe. Wir nahmen an einer 2 stündigen Reittour teil. Wir waren beide noch nie geritten und so waren wir auf diese Tour gespannt. Durch Wälder und über Weiden ging es bergan. Am höchsten Punkt unseres Ausrittes wurden wir mit einer wunderschönen Aussicht auf das Land und das Meer belohnt. OK, die eigentliche Arbeit haben ja die Pferde geleistet. Nun ging es wieder bergab und wir stellten sehr schnell fest, dass es aufwärts einfacher ist, im Sattel zu bleiben. Bea hatte mit den Tücken ihres Pferdes zu kämpfen. Die meiste Zeit ging es den Ritt sehr gemütlich an, doch zwischendurch legte es dann unvermittelt einen Zwischenspurt ein. Man sah wohl sehr schnell den Unterschied zwischen den Reitern, die schon einmal auf einem Pferd sahen und uns Anfängern. Aber auch wir kamen ohne einem Sturz wieder im Stall an. Am nächsten Tag bekamen wir dann die Nachwehen des Rittes zu spüren, gewisse Knochen waren ziemlich gut spürbar.

Unser nächster “Ausritt” unternahmen wir mit einem Stahlesel, der auf Schienen fährt. Die Driving Creek Railway ist eine kleine Eisenbahn (Spurbreite 38 cm), die während 25 Jahren in Fronarbeit gebaut wurde, ursprünglich nur um Material für eine Töpferei zu transportieren. Gleichzeitig wurde der Wald wieder mit einheimischen Bäumen und Sträuchern aufgeforstet.

Unsere letzten drei Tage verbrachten wir im nördlichsten Teil Neuseelands. Dieser Landstrich ist zu einem grossen Teil überwachsen mit riesigen Kauri Wäldern. Wir liessen es uns natürlich nicht nehmen diesen Riesen einen Besuch abzustatten. Die Bäume werden sehr alt und riesig...

Auch in dieser Region nahmen wir an zwei Touren teil. Die erste führte uns mit dem Boot durch die Inselwelt der Bay of Island. Leider war das Wetter hier nicht mehr so strahlend und sogar der Regen holte uns ein.

Auf unserer Tour mit einem 4WD Bus ans Cape Reinga hatten wir dann aber wieder schönstes Sommerwetter. Die Fahrt führte uns via die 90 Miles Beach an den (fast) nördlichsten Punkt von Neuseeland. Unterwegs probierten wir einmal mehr etwas neues aus, wir “schlittelten” auf einem Bodysurfboard eine riesen Düne runter. Nebst dem Leuchtturm und dem internationalen Wegweiser ist das eigentlich spektakuläre der Cape Reinga das aufeinander Treffen der Tasman Sea und des Pazifiks. Da diese beiden Meere zum Teil entgegengesetzte Strömungen haben, kann man beobachten, wie sich die Wellen aneinander aufwerfen. Hier wird man sich bewusst, dass nicht nur die Namen die Meere unterteilen, sondern dass es tatsächlich zwei verschiedene Meere sind.

Nun hiess es für uns retour nach Auckland fahren, denn unsere Zeit im Campervan war leider schon fast vorbei. Die heutige abendliche Aktivität hiess packen und Auto putzen. Am nächsten morgen fuhren wir dann noch ganz nach Auckland wo wir das Auto abgaben und ein Hotelzimmer bezogen. Die letzten zwei Tage verbrachten wir in der City of Sailing. Wir besichtigten den Hafen des bekannten America’s Cup (Segelregatta um die ganze Welt), wanderten durch die Strassen und fuhren mit dem Lift auf den Skytower hinauf, von dessen Observation Deck man einen super Rundblick über die Stadt hat. Eine Fähre brachte uns noch nach Davenport, ein Stadtteil auf der Auckland gegenüberliegenden Buchtseite, welcher um zwei kleine Vulkankegel gebaut wurde. Von den Vulkanspitzen hat man einen wunderschönen Blick auf die Skyline von Auckland.

Am Abend des 24. Februar mussten wir dann definitiv von Neuseeland Abschied nehmen. Mit dem Flugzeug ging es via Sydney nach Singapur. Nach einem Zwischenstop von 19 Stunden ging es dann zurück in die Schweiz, wo wir mit warmen Jacken empfangen wurden.